🎷 Typische Jazz-Akkordverbindungen, die du als Anfänger kennen solltest
Jazz klingt für viele wie eine eigene Sprache – und das ist sie auch. Aber: Du musst nicht Musik studieren, um erste Schritte in die Jazz-Welt zu machen. Mit ein paar typischen Akkordverbindungen kannst du bereits richtig jazzig klingen – auch als Anfänger.
In diesem Artikel zeige ich dir:
- Welche Akkordfolgen im Jazz besonders häufig sind
- Wie du sie am Klavier anwenden kannst
- Und wie du sofort mit dem Improvisieren oder Begleiten starten kannst
🎼 Was macht Jazz-Akkorde besonders?
Im Jazz arbeiten wir nicht nur mit Dur- und Mollakkorden – sondern oft mit sogenannten Vierklängen (Akkorde mit 7 oder mehr Tönen). Das ergibt einen volleren, komplexeren Sound.
Beispiele:
- Cmaj7 – C E G B
- Am7 – A C E G
- D7 – D F# A C
- G9 – G B D F A
Das klingt erst mal nach viel Theorie – aber du wirst sehen: Die Muster wiederholen sich ständig.
🔁 Die wichtigste Akkordverbindung im Jazz: die II–V–I
Diese Verbindung ist das Rückgrat der Jazzharmonik. Sie besteht aus drei Akkorden und klingt so:
Beispiel in C-Dur:
- Dm7 – G7 – Cmaj7
Erklärung:
- II (Dm7) leitet ein
- V (G7) baut Spannung auf
- I (Cmaj7) löst sie wieder auf
Diese Progression findest du in unzähligen Jazz-Standards – sie ist das „Hallo, ich bin Jazz!“ unter den Akkordfolgen.
👉 Deine Aufgabe:
Spiele II–V–I-Verbindungen in verschiedenen Tonarten:
- Dm7 – G7 – Cmaj7
- Am7 – D7 – Gmaj7
- Gm7 – C7 – Fmaj7
Tipp: Wechsle nur die Grundtöne und behalte ähnliche Voicings – das erleichtert dir den Einstieg.
🧩 Weitere typische Jazz-Akkordverbindungen
1. I – vi – ii – V (Turnaround)
Cmaj7 – Am7 – Dm7 – G7
Diese Schleife führt oft wieder zurück zum Anfang eines Stücks.
2. Modal Interchange (Moll statt Dur)
Cmaj7 – Ebmaj7 – Dm7 – G7
Klingt „filmisch“ oder „neo-soul-artig“ – oft im Modern Jazz oder Pop-Jazz zu finden.
3. Chromatische Abwärtsbewegung
Fmaj7 – E7 – Ebmaj7 – D7
Sehr jazzige Bewegung, gern in Intros oder als Bridge.
🎹 Wie du damit üben kannst
- Spiele jeden Akkord einzeln mit zwei Händen
- Dann in rhythmischer Begleitung – z. B. mit einem Jazz-Walzer oder Swing-Feeling
- Begleite eine Melodie – oder improvisiere mit der rechten Hand über die Akkorde
Tipp: Verwende einfache Voicings: Grundton + Terz + Septime reichen oft völlig.
Bonus-App:
iReal Pro: Gib Akkordfolgen ein, wähle ein Jazz-Playback – und spiele live mit. Super zum Üben!
✅ Fazit: Jazz-Akkorde sind einfacher als du denkst
Du brauchst keine Musikhochschule, um Jazz zu lernen. Wenn du verstehst, wie typische Akkordverbindungen funktionieren – und sie regelmäßig spielst – wirst du schnell merken, wie dein Spiel reicher, spannender und freier wird.
Starte mit II–V–I, baue nach und nach auf – und du wirst merken: Jazz ist kein Mysterium, sondern ein offenes Spielfeld.
Hast du Fragen oder willst deine Akkordverbindung prüfen lassen?
Schick mir gern dein Beispiel – ich geb dir Feedback oder eine kreative Erweiterung.