Die 11 Arten des Musikhörens
Musikhören ist eine faszinierende Fähigkeit, die weit über das bloße Erkennen von Melodien hinausgeht. Es gibt viele Arten des Musikhörens, die es uns ermöglichen, Musik auf unterschiedliche Weisen zu verstehen und zu genießen. Weißt du, wie viele Arten es gibt?
Du hast vielleicht schon einmal vom “absoluten Gehör” gehört? Das ist, wenn du einen Ton hörst und sofort weißt, um welche Note es sich handelt. Aber welche anderen Arten des Musikhörens gibt es noch zusätzlich? In diesem Artikel erfährst du mehr über die verschiedenen Arten unseres Gehörs, die es gibt.
Im Hobby-Piano Mitgliederbereich lernen wir gemeinsam, Intervalle zu hören, zu schreiben und zu erkennen. Mit dieser Fähigkeit kannst du deine Stücke schneller lernen, besser auswendig merken und vieles mehr
1. Musikhören : Das absolute Gehör
Das absolute Gehör, auch als perfektes Gehör bezeichnet, ist die Fähigkeit, einen Ton zu hören und sofort die genaue Note ohne Referenzton benennen zu können. Diese Fähigkeit ist selten und wird oft als außergewöhnlich angesehen, da sie einem ermöglicht, Musik mit einer besonderen Präzision und Detailgenauigkeit zu erleben.
Beispiel: Eine Person mit absolutem Gehör kann den Ton eines fallenden Glases hören und sofort sagen, dass es sich um ein F# handelt.
2. Relatives Gehör
Das relative Gehör ist die Fähigkeit, die Beziehung zwischen verschiedenen Tönen zu erkennen. Im Gegensatz zum absoluten Gehör wird hier nicht die einzelne Note erkannt, sondern das Intervall zwischen zwei Noten.
Beispiel: Eine Person mit relativem Gehör kann erkennen, dass der zweite Ton eines Stücks eine Quinte höher ist als der erste.
3. Intervallgehör
Das Intervallgehör bezieht sich speziell auf die Fähigkeit, Intervalle – also den Abstand zwischen zwei Tönen – zu identifizieren und zu benennen. Diese Fähigkeit ist für das Verstehen von Melodien und Harmonien von großer Bedeutung.
Beispiel: Musiker nutzen Intervallgehör, um Harmonien zu singen oder zu spielen, indem sie die Abstände zwischen den Tönen genau wahrnehmen.
4. Melodisches Gehör
Das melodische Gehör ist die Fähigkeit, Melodien zu erkennen und zu erinnern. Die meisten Menschen besitzen diese Fähigkeit in unterschiedlichem Maße, was es ihnen ermöglicht, Melodien zu summen oder nachzusingen, auch wenn sie die Noten nicht genau benennen können.
Beispiel: Wenn du ein Lied hörst und es später nachsummen kannst, nutzt du dein melodisches Gehör.
5. Harmonisches Gehör
Das harmonische Gehör ermöglicht es, Harmonien und Akkorde zu hören und zu verstehen. Dies umfasst die Fähigkeit, verschiedene Stimmen und Akkorde innerhalb eines Musikstücks zu erkennen und zu analysieren.
Beispiel: Musiker verwenden harmonisches Gehör, um mehrstimmige Musik zu komponieren oder Arrangements zu erstellen, indem sie die Wechselwirkungen zwischen den Tönen wahrnehmen.
6. Tonales Gehör
Das tonale Gehör bezieht sich auf das Erkennen der Tonart eines Musikstücks und das Verständnis von Tonalität im Allgemeinen. Es umfasst die Fähigkeit, die Funktionen der verschiedenen Töne innerhalb einer Tonart zu verstehen und zu identifizieren.
Beispiel: Ein Komponist nutzt tonales Gehör, um die harmonische Struktur eines Stücks zu entwerfen, basierend auf der gewählten Tonart.
7. Rhythmisches Gehör
Das rhythmische Gehör ist die Fähigkeit, Rhythmen zu erkennen und zu reproduzieren. Es ermöglicht das Verstehen von Taktarten, Tempo und rhythmischen Mustern, was entscheidend für das Musizieren in Gruppen oder das Tanzen zu Musik ist.
Beispiel: Tänzer und Schlagzeuger benötigen ein ausgeprägtes rhythmisches Gehör, um sich präzise im Takt zu bewegen oder zu spielen.
8. Intonationsgehör
Das Intonationsgehör ist die Fähigkeit, die Genauigkeit der Tonhöhe zu hören und zu korrigieren. Diese Fähigkeit ist besonders wichtig für Sänger und Instrumentalisten, um sicherzustellen, dass sie die richtigen Töne spielen oder singen.
Beispiel: Ein Geiger passt seine Fingerpositionen an, um sicherzustellen, dass die Intonation genau richtig ist, insbesondere bei schwierigen Passagen.
9. Formales Gehör
Das formale Gehör bezieht sich auf die Fähigkeit, größere musikalische Strukturen und Formen zu erkennen. Es ermöglicht es, Musik nicht nur als Abfolge von Noten, sondern als Ganzes mit verschiedenen Teilen und Entwicklungen zu verstehen.
Beispiel: Musiktheoretiker analysieren Musikstücke, um deren formale Strukturen wie Sonatenform, Rondo oder Fuge zu verstehen.
10. Gehör für musikalische Texturen
Das Gehör für musikalische Texturen erlaubt es, die komplexen Schichten innerhalb eines Musikstücks zu hören und zu unterscheiden. Dies umfasst das Erkennen von Monophonie, Homophonie und Polyphonie:
- Monophonie: Eine einzige Melodielinie ohne Begleitung.Beispiel: Gregorianische Gesänge sind oft monophon.
- Homophonie: Eine Hauptmelodie, die von Akkorden oder einer Begleitung unterstützt wird.Beispiel: Viele Pop- und Rocklieder verwenden eine homophone Textur, bei der die Melodie von Akkorden begleitet wird.
- Polyphonie: Mehrere unabhängige Melodielinien, die gleichzeitig gespielt werden.Beispiel: In der Barockmusik ist Polyphonie häufig, wie in den Fugen von Johann Sebastian Bach.
11. Inneres Gehör
Das innere Gehör ist die Fähigkeit, Musik innerlich zu hören, ohne dass sie tatsächlich gespielt wird. Diese Art des Gehörs ermöglicht es Musikern, sich Stücke vorzustellen und zu analysieren, bevor sie sie spielen.
Beispiel: Ein Pianist kann ein Musikstück im Kopf durchgehen und die Melodie und Harmonien hören, bevor er die Tasten berührt.
Zusammenfassung
Musikhören ist eine vielseitige und komplexe Fähigkeit, die viele verschiedene Aspekte umfasst. Jeder Mensch hat von jedem dieser Arten etwas, mehr oder weniger. Diese Vielfalt ermöglicht es uns, Musik in all ihren Facetten zu erleben und zu schätzen. Egal, ob du ein professioneller Musiker oder einfach ein Musikliebhaber bist, das Verständnis dieser verschiedenen Arten des Musikhörens kann dein Musikverständnis bereichern und vertiefen.